Die Haupstadtwoche

Hey ihr Lieben,

ich sitze gerade im Peter Pan Bus nach NY City und habe daher noch laaange Zeit um einen ausführlichen Bericht zur letzten Woche zu schreiben.

Heute vor einer Woche (17.9) fuhr Harold uns nach Stratford, wo wir in den Zug nach New York einstiegen und wenig später am Port Authority in einen etwas älteren Bus nach Washington DC. Dort am Terminal angekommen liefen wir eine gute halbe Stunde zu dem Haus, wo Fred sein WG-Zimmer hat. Das Zimmer ist eigentlich klein, die Decke ist aber so hoch, dass man absolut kein Gefühl von Enge bekommt. Die gemeinsame Küche ist richtig groß und toll, mit 6-Platten-Gasherd und und und.

Wir sind dann auch erst mal zum nahegelegenen Safeway gelaufen, um allgemein und insbesondere fürs Abendessen einzukaufen. Zuhause wurde dann gekocht und danach waren wir auch zieeeemlich platt und sind bald ins Bett gegangen.

 

Am nächsten Tag musste Fred gegen 9 Uhr zur Uni und es regnete und regnete und regnete. Zum Glück gibt es in DC jede Menge kostenlose Museen, ich sah mir also das Air & Space Museum an. Es war schon ziemlich cool, während der 90-minütigen (freien) Tour bekam man auch viele interessante Geschichten zu den Flugzeugen und Space Shuttles usw erzählt. Ich hab mir dann auch noch eine Planetarium-Show angeschaut, wo man ziemlich schöne Bilder von der Erde zu sehen bekam.

Auf dem Rückweg hab ich noch eingekauft und dann ging es zurück zur Wohnung. An dem Tag haben wir auch nichts Besonderes mehr gemacht, da es einfach zu viel geregnet hat.

 

Am Mittwoch konnten wir erst mal ausschlafen, denn Fred hatte erst am Nachmittag Uni. Das Wetter war ab diesem Tag traumhaft (!), also liefen wir einfach mal los. Mittagessen gabs bei Merzi (www.merzi.com), richtig leckeres, indisches Fast Food in Chinatown. Danach ging es weiter zur National Mall, wo wir uns die Beine vertraten. Dort ist momentan allerdings große Baustelle, da die Wiese komplett erneuert und mit einer Granitumrandung verziert wird (Arbeitsbeschaffungsmaßnahme?). Vor dem Kapitol ging Fred weiter Richtung Uni und ich wollte mal schauen, ob man irgendwie ins Kapitol rein kann, aber auch dort war Baustelle und man kam nicht mal die Treppe hoch, weil alles abgesperrt war. Ich lief dann ein bisschen ziellos weiter, u.a. durch den Botanischen Garten (sowas ist ja immer nett) und kam nach kurzer Zeit zum American Indian Museum. Ich dachte mir, warum nicht? Schließlich kostet es keinen Eintritt und man kann jederzeit wieder raus, wenn es langweilig ist. Im Museum sollte man erst mal in den 4. Stock fahren, wo in einem niedlich hergerichteten kleinen Theater ein Film über Native Americans gezeigt wurde, nicht nur über die USA, sondern auch Südamerika. Nach dem 13-minütigen Film wurde man dann in die Ausstellungen entlassen. Das ist alles sehr nett gemacht, nach verschiedenen Stämmen sortiert und jeder präsentiert ein wenig, wie sie leben, woran sie glauben und welche Traditionen immer noch vollzogen werden. Am besten haben mir die verschiedenen Sagen gefallen, mit denen die Indianer z.B. gewisse Sternbilder erklären. Das war wirklich interessant und ich höre sowieso gerne Geschichten. :-)

Ich habe dann quasi den ganzen Tag im Museum verbracht und war nur kurz vor Fred nach Hause, der dann gegen halb 9pm heimkam. Wir haben dann mit ein bisschen Kuchen unser "Einjähriges" gefeiert. :-)

 

Am Donnerstag musste Fred wieder früh weg. Ich hab erst mal noch ein bisschen geschlafen und dann Postkarten geschrieben, daher war es schon relativ spät, bis ich aus dem Haus kam. Ach, Einkaufen war ich vorher noch.

Ich hatte einen relativ langen Fußmarsch zum Lincoln Memorial vor mir. Es war aber ziemlich hübsch dort zu laufen, da man auch am Washington Monument und am Weißen Haus vorbeikommt. Um 5pm war ich mit Fred am Lincoln Memorial verabredet (am rechten Knie...). ;-) Von dort aus sind wir am Potomac River entlang spaziert, bis zum Jefferson Memorial, wo wir uns dann in der Nähe ins Gras setzten und auf den Sonnenuntergang warteten (super Fotos!).

Danach ging es mit der Metro zurück zur Wohnung, denn es wäre sonst wieder ein sehr langer Weg geworden... .

 

Am Freitag hatte Fred frei, wir haben erst mal lange geschlafen. Mittags spielte die Eintracht. ;-) Also hingen wir den Großteil des Tages zuhause herum. Am Nachmittag ging es nach Georgetown! Hier ist ja der eigentliche Uni Campus, aber die Law School ist quasi ausgelagert. Vor allem sind hier viele Shops und man kann bestimmt auch gut essen gehen, denn es gab viele Restaurants. Wir haben uns ein richtig gutes Eis gegönnt. Mit dem Circulator Bus, mit dem wir auch dorthin gefahren sind, ging es wieder nach Hause. Später, nach dem Abendessen liefen wir dann Richtung Dupont Circle, dort ist wohl immer mal was los, aber an diesem Tag war es eher ruhig. Ich kaufte Briefmarken (oder war das an einem anderen Tag...?) und wir waren noch bei Whole Foods einkaufen, ein richtig toller Supermarkt, wo man sogar echtes Brot kaufen kann!

 

Am Samstag gingen wir in den Zoo! Der Smithsonian National Zoo ist wie alle Smithsonian Sachen kostenlos. :-) Dabei könnten die durchaus eine Menge Geld verlangen, für die ganzen verschiedenen Tiere, die man dort sehen kann. Es gibt Löwen und Tiger, Geparden, Elefanten, Zebras, Flamingos, Gazellen, Seehunde, Krokodile, Gorillas und Orang-Utans, jede Menge kleine Affen und andere Säugetiere (Erdmännchen!), eine Ausstellung mit wirbellosen Tieren, wie Korallen, Tintenfische, Quallen, Spinnen..., ein Vogelhaus, süße Fischotter, aber das Highlight - das Highlight! - sind die Riesenpandabären! Ausgerechnet das Highlight war für Besucher geschlossen, da eine Pandabärin gerade eine Woche zuvor ein Pandababy zur Welt gebracht hatte.

:-( Also keine Pandas für uns. Um die Sache noch fieser zu machen, erfuhren wir dann am nächsten Tag, dass das Pandababy am frühen Sonntagmorgen verstorben war...hoffentlich lag das nicht an uns... .

Gegen 5pm fuhren wir zurück zur Wohnung, um uns frisch zu machen, denn am Abend waren wir von der Georgetown Law School her ins "Biergartenhaus" zum Oktoberfest eingeladen. Dort lernte ich dann auch mal ein paar von Freds Kommilitonen kennen und die sind alle ziemlich nett. :-) Einer von Freds Kommilitonen aus Hamburg, Maximilian, der im Moment in New York Auslandssemester macht, war auch zu Besuch da und dessen Tante ist --- Prof. Dr. Klein, die Dozentin von der Älteren Deutschen Literatur (ÄDL)!!! Bei der ich schon in der Vorlesung saß. Kleine Welt. Nach teurem Essen und noch teurerem Bier (18$ die Maß = ca. 14 Euro, ach wie gut, dass ich kein Bier mag) ging es mit dem Bus zurück nach Hause.

 

Gestern war der letzte Tag in DC. Nach dem gemütlichen Ausschlafen liefen wir mal wieder Richtung National Mall. Plötzlich schallte uns laute lateinamerikanische Musik entgegen. Wir waren beim 41st Latino Festival gelandet und erwischten gerade noch das letzte Stück der Parade. Um auch noch was von den anderen Teilnehmern zu sehen, liefen wir an der Seite quasi vorne weg und konnten dann am Schlusspunkt noch ein bisschen was von den Tänzern und Musikern sehen. Nach der Parade gingen wir zum Washington Monument, wo die ersten paar Zelte des "National Book Festivals" standen. Es gab für mich eine freie pinke Stofftasche und ein Festivalposter. :-) Wir schauten dann noch mal hier und da in die Zelte rein, aber es wurden eher Reden gehalten, als dass man Bücher zu sehen bekam.

Als wir einmal durchgelaufen waren, kehrten wir nach Hause zurück. Dort gab es zum Abendessen Spagetthi Bolognese und später machten wir noch einen kleinen Verdauungsspaziergang zum Logan Circle.

 

Heute morgen war dann ja nicht mehr viel zu tun, außer Frühstücken und meinen Koffer packen. Gegen halb 12pm liefen wir los zur Greyhound Station (die ab übermorgen einen neuen Standort bekommt, nämlich in der Union Station!). Ich kaufte auf dem Weg im Supermarkt noch schnell ein Wasser und ein bisschen Lesestoff und dann saßen wir auch schon auf den Wartebänken am Busgate.

Jetzt war dann wirklich der Abschied für die nächsten drei Monate gekommen.

Noch am Bussteig lernten wir ein Mädel aus Deutschland kennen, die quer durch die USA rund reist - ihre letzte Etappe ist NYC. Und witzigerweise fliegt sie am Samstag zurück nach Deutschland. Vom JFK. Mit Delta Airlines. Um 8pm. Wir sehen uns also wieder. :D Manchmal glaube ich, Zufälle regieren die Welt.

 

Das war der ultralange Wochenbericht, jetzt habe ich auch über eine Stunde lang getippt. Wenn es nicht zu lange mit dem Laden dauert, schiebe ich auch gleich die schönsten Bilder hinterher. Das nächste Mal melde ich mich wieder aus Connecticut.

Machts gut, alles Liebe,

eure Steffi

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